Buchenberg

Wanderparadies mit Fernsicht …

Die Wälder schweigen, doch sie sind nicht stumm. Und wer auch kommen mag, sie trösten jeden.

Buchenberg   (375 m ü MHM)
besticht durch seine exponierte Lage hoch über dem Edersee. Viele gut markierte Wanderwege führen den Wanderer immer wieder zu fantastischen Fernsichten.

Die historischen Anfänge

Buchenberg gehörte zur Herrschaft Itter, scheint jedoch durch Heirat mit einer Erbtochter aus dem Haus Itter für kurze Zeit an die Oppolde von Waldeck gelangt zu sein. Ditmarus Oppold von Waldeck, übergibt im Jahr 1290 als letzter seines Geschlechts all seine Güter und Mannschaften an seinen „durch weibliche Verwandtschaft angehörigen Bluts-Freunde“ Heinrich von Itter. Unter diesen Gütern muss sich auch Buchenberg befunden haben.

Urkundliche Erwähnung

Urkundlich tritt Buchenberg als „Buchmar“ erst drei Jahre später im Jahr 1293 erstmals bei in einem Hainaer Rechtsakt in das Licht der Geschichte. Der Wäppner Konrad von Buchmar wird als Zeuge im Gefolge von Heinrich von Itter genannt. (Ein Wäppner ist ein Lehensmann der im Angriffs- oder Verteidigungsfall Waffendienste zu leisten hat). Die nächste urkundliche Erwähnung begegnet uns im Jahr 1305.  Der Itterische Lehensmann „Hysfordus von Buchmar“, wohl ein Sohn des oben genannten Konrad, übergibt den Herren von Itter seine Güter in Buchenberg, Oppoldshausen, Rockeshausen und Hademannshausen, die er von ihnen zu Lehen hatte. Bei den letztgenannten drei Ortschaften handelt es sich um Wüstungen in der Nähe von Buchenberg, wobei Oppoldshausen geografisch noch nicht verortet ist.

Zugehörigkeit über die Jahrhunderte

Durch einen Verwandtenmord im Hause Itter (1356 oder 1357) verloren die Herren von Itter ihre Herrschaftsansprüche. Ihre Besitztümer wurden unter den mächtigen Nachbarn Hessen und Mainz aufgeteilt. Mainz verpfändete seinen Anteil an der Herrschaft Itter, wozu auch Buchenberg zählte 1359 an Waldeck, die es 1382 weiter an die Wölfe von Gudenberg gaben. 1542 kündigte Waldeck den Vertrag nach 160 Jahren wieder auf.

Die Zugehörigkeit zu Waldeck war aber nur von kurzer Dauer. 1588 kündigte das Erzbistum Mainz den Vertrag mit den Waldeckern und verkaufte noch im gleichen Jahr ihren Anteil an der alten Herrschaft Itter an Landgraf Ludwig IV von Oberhessen. Da Ludwig auch im Besitz der anderen Hälfte der Herrschaft Itter war, war sie nun wieder vereint. Nach seinem kinderlosen Tod im Jahr 1604 fiel die alte Herrschaft Itter an Hessen-Kassel. Darüber entbrannte ein heftiger Streit, der auch als „Marburger Erbstreit“ bezeichnet wird. Durch Reichsgerichtsbeschluss kommt die alte Herrschaft Itter 1623 an Hessen-Darmstadt. Aber auch das war nur von kurzer Dauer. Durch den Friedensvertrag „Westfälischer Frieden“ wurde die Herrschaft Itter erneut in zwei Hälften geteilt. Eine Hälfte mit Buchenberg gehörte zu Hessen-Darmstadt, die andere zu Hessen-Kassel. Ab 1650 gehörten dann wieder beide Hälften zu Hessen-Darmstadt um 1806 im Großherzogtum Hessen aufzugehen. 1866 wird der Kreis Vöhl preußisch und 1888 dem Kreis Frankenberg zugeteilt. 

Bei der Gebietsreform schlossen sich am 31.12.1971 die bis dahin selbstständigen Gemeinden Buchenberg, Ederbringhausen, Harbshausen, Kirchlotheim, Niederorke, Oberorke und Schmittlotehim zur Großgemeinde Hessenstein zusammen um zum 01.01.1974 in der Großgemeinde (heute: Nationalparkgemeinde) Vöhl aufzugehen. In Buchenberg leben heute (Stand 31.06.2021) 430 Menschen, einem Ort in dem im Vergleich zu anderen Ortsteilen der Nationalpark­gemeinde Vöhl außerordentlich viele Handwerksbetriebe beheimatet sind.

Kirchlich gehört Buchenberg mit den Ortschaften Kirchlotheim, Schmittlotheim, Harbshausen, Herzhausen und Altenlotheim von alters her zum Pfarramt Kirchlotheim im Kirchenkreis der Eder. Buchenberg hat keine eigene Kirche.

Verwaltungsbezirk

  • 1305: Herrschaft Itter
  • 1567: Herrschaft und Gericht Itter
  • 1585: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Herrschaft und Gericht Itter (halb Waldeckisch)
  • 1604: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Herrschaft und Gericht Itter
  • 1648/50: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Herrschaft Itter
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Herrschaft Itter
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Itter
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Herrschaft Itter
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Vöhl
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Vöhl
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg (bis 1886 noch als Amtsbezirk/Verwaltungsamt Vöhl)
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
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