In diesen gut 150 Jahren blühte rund um Itter ein ertragreiches Kupferbergwerk. Münzmeister Ludwig Balthasar Müller aus Hanau wurde vom Landgrafen von Hessen-Darmstadt 1709 zum Berginspektor und 1719 zum Oberberginspektor ernannt. Er bezog Wohnung in dem herrschaftlichen Meierhof mit seinem ab 1670 gebauten Herrschaftshaus, in dem auch von 1715 bis 1721 das Bergamt eingerichtet war.
Anschließend wurde das Bergamt in einen benachbarten Neubau verlegt, der 1974 abgerissen wurde und von dem noch die Kellergewölbe erhalten sind. Das Bergamt zog 1776 erneut um in das benachbarte eigens zu diesem Zweck gebaute Steinhaus.
Mit dem Kupferbergbau änderte sich das Erscheinungsbild des Ortes dramatisch. Aus dem landwirtschaftlich und handwerklich geprägten Dorf auf der linken Itterseite wurde ein Industrieort, der sich auf der rechten Itterseite ausdehnte. 1712 entstand auf dem Gelände der heutigen Gärtnerei Weber eine Kupferhütte und am Hang des Lorberges ab 1718 in drei Häuserreihen eine Bergmannsiedlung, die Bergfreiheit.
Landwirtschaft war aufgrund der Eingriffe durch den Bergbau nur noch eingeschränkt möglich und fast alle Bewohner gerieten in wirtschaftliche Abhängigkeit zum Kupferbergwerk.
Das Bergwerk blühte bis 1866/67. Aus Rentabilitätsgründen wurde der Betrieb von der nun preußischen Regierung eingestellt. Viele Bergleute wanderten in andere Bergbaureviere ab. Heute zeugen noch viele montanhistorische Relikte von dieser prägenden Blütezeit, die ab 1715 erbaute Bergkirche, die Kirche der Bergknappen, ist eines von ihnen.